Gymnosofista Kalanos i jego śmierć na stosie

Autor

  • Marek Winiarczyk

Abstrakt

Der Gymnosophist Kalanos und sein Flammentod

Kalanos hat sich Alexander in Taxila im Jahre 326 angeschlossen. Es lasst sich nicht entscheiden, welcher Asketengruppe er angehort hat. In der Persis im Winter 325/324 soll er begonnen haben, sich uber penetrante Bauchschmerzen zu beklagen. Sein Tod wurde von Onesikritos, Nearchos und Chares beschrieben, aber nur der Letztgenannte war Augenzeuge seines Abgangs, denn die beiden Erstgenannten segelten zu jener Zeit die persische Kuste entlang und erreichten Susa im Marz 324. Kalanos’ Selbstmord sollen uberdies Ptolemaios, der fur den Sophisten den Scheiterhaufen aufgeschichtet hatte, und Aristobulos, der damals das Grabmal des Kyros des Alteren in Pasargadai restaurierte, beigewohnt haben. Es sind indes keine Testimonien aus ihren Schriften, in denen von der Selbstverbrennung des indischen Weisen die Rede gewesen sein wird, erhalten. Vom Tod des Sophisten durfte auserdem Kleitarchos geschrieben haben, aber er nahm am Alexanderfeldzug nicht teil, sodass sich sein Bericht auf die Werke des Onesikritos und/oder des Nearchos gestutzt haben wird. Chares und Strabons anonyme Quelle behaupten, Kalanos habe sich ins Feuer auf dem Scheiterhaufen gesturzt, andere Autoren aber vertreten die Auffassung, er habe sich den Flammen bewegungslos und ohne seine Korperhaltung zu andern hingegeben. Ich stehe auf dem Standpunkt, dass aus Chares’ Feder die Wahrheit uber den Ablauf des Ereignisses gefl ossen ist, doch die besser bekannten und weiter verbreiteten Schriften des Onesikritos und Nearchos hatten dazu beigetragen, dass in der griechischen und romischen Literatur vor allem das Bild eines vom Feuer umschlossenen regungslosen Sophisten festen Fus fassen konnte. Die Griechen nahmen die Unerschrockenheit von Kalanos vor dem Tod zunachst nicht ohne Bewunderung zur Kenntnis. Sie erinnerte sie namlich an den Tod von Herakles auf dem Berg Oita, der der Apotheose des Heros den Weg ebnete und ihm ein gluckliches Leben auf dem Olymp beschert haben soll. Erst Megasthenes ruckte Kalanos’ Tat in ein negatives Licht, indem er ihm vorwarf, ein Hitzkopf und Alexanders Tischsklave gewesen zu sein, und behauptet, dass dessen Selbstmord gegen die brahmanischen Gebote verstosen habe. Zwar druckten die brahmanischen Gesetzbucher Missbilligung gegenuber der Selbsttotung aus, doch sie akzeptierten sie unter bestimmten Bedingungen. Auch die Buddhisten und Jainisten distanzierten sich im Prinzip von der Selbstmordpraxis, liesen sie aber ebenfalls in bestimmten Situationen zu. Weil wir nicht wissen, welcher Askettengruppe Kalanos zuzurechnen sei, konnen wir die Moglichkeit, dass er mit seiner Handlung die im Pandschab geltenden Gebote nicht ubertreten hat, auch nicht so ohne Weiteres auser Acht lassen.

Pobrania

Opublikowane

2009-09-01

Numer

Dział

Artykuły [1039]