Literaturwissenschaft

Tom 143 (2018)

Uta von Naumburg – eine „deutsche Ikone“ aus dem Mittelalter? Figurationen des Weiblichen im deutschen postmodernen Roman am Beispiel von Claudia und Nadja Beinerts "Die Herrin der Kathedrale"

Strony: 75 - 88

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Abstrakt

Uta von Naumburg, die Gattin des Markgrafen Ekkehard II. von Meißen, lebte wahrscheinlich zwischen 1000 und 1043. In der deutschen Kulturtradition erfreut sie sich einer gewissen Popularität, jedoch nicht als eine historische Gestalt, sondern als Steinfigur im Westchor des Naumburger Domes. In den 30er Jahren des 20. Jahrhunderts wurde sie zum Symbol der deutschen Weiblichkeit erhoben und im nationalsozialistischen Sinne mythisiert. Von der Rezeption der Stifterin des Naumburger Domes ausgehend, strebt der vorliegende Beitrag an, am Beispiel des postmodernen historischen Romans von Claudia und Nadja Beinerts Die Herrin der Kathedrale 2013 die De-Mythisierungsstrategie von Utas Figur zu präsentieren. Eine wichtige Rolle wird dabei den mittelalterlichen Weiblichkeits- und Machtvorstellungen zugemessen, die in die postmoderne Narrativik des Vergangenen eingebettet sind.


Uta von Naumburg – a “German Icon” from the Middle Ages? Figurations of femininity in the postmodern novel Die Herrin der Kathedrale by Claudia and Nadja Beinert

Uta von Naumburg, wife of margrave Ekkehard II from Meissen, probably lived from 1000 to 1043 AD. In the German cultural tradition she is not known as a historical figure, but as a stone statue from the Naumburg Cathedral. In the 1930s she became a symbol of German femininity and was made a heroine of the National Socialist myth. Beginning with the historical figure of Uta, this article will show the strategies used to demythologize the founder of the cathedral, based on the postmodern novel Die Herrin der Kathedrale 2013, written by Claudia and Nadja Beinert. The authors present the ways of the deconstruction of the medieval paradigm of femininity with the help of narrative strategies.

Zasady cytowania

Dampc-Jarosz, R. (2018). Uta von Naumburg – eine „deutsche Ikone“ aus dem Mittelalter? Figurationen des Weiblichen im deutschen postmodernen Roman am Beispiel von Claudia und Nadja Beinerts "Die Herrin der Kathedrale". Germanica Wratislaviensia, 143, 75–88. https://doi.org/10.19195/0435-5865.143.5