Artykuły [1063]

Tom 21 (2013)

Geneza oraz działalność SS-Galizien

Michał Siekierka

Strony: 101 - 117

Abstrakt

GENESE UND DIE TÄTIGKEIT DER GALIZISCHEN SS-DIVISION

Die Initiative, eine SS-Division aufzustellen, die aus Ukrainern besteht, kam sowohl von der deutschen, als auch von der Seite der Organisation Ukrainischer Nationalisten OUN, die bereits 1941 dafür geworben hat. Die OUN selbst hat mehrere Male, jedoch ohne Erfolg den Deutschen die Aufstellung einer solchen Einheit angeboten. Ende 1942, als die Lage an der Ostfront schlimmer wurde, hat Heinrich Himmler der Aufstellung der ukrainischen SS-Division zugestimmt. Diese Formation entstand im Generalgouvernement, damit die nicht arischen Freiwilligen, die sich in den Dienst Deutschlands stellten, übersehen werden konnten. Sie bekam einen von Galizien abgeleiteten Namen und ihr Symbol wurde der gelbe galizische Löwe mit drei goldenen Kronen vor blauem Hintergrund. Die Information über die Aufstellung der Formation wurde am 28.04.1943 veröffentlicht. Obwohl die Deutschen keine politischen Zugeständnisse machten, wurde die Bildung der ukrainischen SS für den ersten Schritt auf dem Weg zur Entstehung des eigenen Staates gehalten. So gab es eigentlich keine größeren Probleme, die Freiwilligen anzuwerben. Es ist anzumerken, dass zahlreiche künftige SS-Männer, außer der politischen Gründe, an den vorläufi gen Gewinn oder das kleinere Übel dachten, da die Freiwilligen, die sich in die Division gemeldet haben, von der Arbeitspflicht befreit waren. Es wurde mit Flugblättern, Plakaten, Zeitungsartikeln und mit Vermittlung der griechisch-katholischen Kirche sowie fi nanziellen Vorteilen geworben. Die Freiwilligen wurden von Ukrainern auf die aus Halitsch stammenden reduziert, die als eine gesonderte, aus dem österreichischen Teilungsgebiet stammende Nation mit ostkleinpolnischen und russischen Wurzeln betrachtet waren. Die ukrainischen Nationalisten nannten die Division Hałyczyna, was ihrem deutschen Namen — Galizien — entsprechen sollte, der auf das österreichische Teilungsgebiet und die Bevölkerung germanischer Herkunft anknüpfen sollte. Nach dem deutschen Recht konnte Ukraine keine eigene Armee haben, so stellte die neu gegründete Einheit von Anfang an einen Teil der Waffen-SS. Wie die sonstigen ausländischen Divisionen, die auf den von dem Dritten Reich besetzten Gebieten entstanden sind, war sie völlig von der Gerichtsbarkeit der Wehrmacht ausgeschlossen. Mit dem Befehl des SS-Hauptamtes vom 15.07.1943 wurde SS-Brigadeführer Walter Schiman, ehemaliger SS-Befehlshaber in Griechenland zum Befehlshaber der Division. Im September 1943 wurde er vom SS-Brigadeführer, Generalmajor der Waffeen-SS und Polizei, Fritz Freitag abgelöst. Die Ausbildung der Ukrainer dauerte offi ziell bis Juni 1944 als entschieden wurde, dass SS-Galizien im Kampf gegen die Sowjetunion eingesetzt wird. Im Juli 1944 im Kessel bei Brody wurden die Deutschen vollständig zerschlagen und die ukrainische Division SS-Galizien ging praktisch verloren. 3.000 ukrainische Soldaten mit ihrem Befehlshaber Freitag konnten fliehen, ca. 7.000 sind im Kessel gefallen. Auf Befehl Himmlers vom 07.08.1944 wurde die Division neu aufgestellt und ausgebildet. Die Aufnahmekriterien wurden fast abgeschaffen, die Freiwilligen brauchten nicht aus Galizien zu stammen. Jeder, der kämpfen wollte, wurde einberufen. Im September 1944 nahm die SS-Galizien an der Partisanenbekämpfung in der Slowakei und in Jugoslawien teil. Angesichts der immer schlechteren Lage an der Front lenkten die Nazis den Forderungen der ukrainischen Nationalisten ein und stimmten der Gründung des ukrainischen Nationalkomitees, das im März 1945 die Aufstellung der Ukrainischen National-Armee verkündete. Den Grundstock stellte die Waffen-SS Galizien mit ihrem neuen Befehlshaber Pawło Szandruk dar. Die Einheit wurde als 1. Division der Ukrainischen National-Armee neu formiert und auf die Ukraine vereidigt. Sie ergab sich am 08.05.1945 den in Österreich stationierten Briten. Während der Verhandlungen betonte General Szandruk, dass die Ukrainer nie gegen den Westen gekämpft haben, dass ihr Bündnis mit Deutschland pragmatische Gründe hatte, auf die schwierige internationale Lage und auf den Willen zurückzuführen war, den Kommunismus zu bekämpfen, ihm Widerstand zu leisten. Es galt weiterhin ihr Rechtsstatus vom 01.09.1939, so konnten sich die Ukrainer als polnische Staatsbürger ausweisen, die der russischen Verwaltung nicht unterlagen. Im Jahre 1947 erlaubte man den Mitgliedern der Division nach Großbritannien, den USA und nach Kanada auszuwandern. Die SS-Galizien führte zum Tod von ca. 5.000 Personen darunter Zivilisten, Frauen und Kindern. Sie war die einzige Waffen-SS Einheit, die während der Nürnberger Prozesse nicht verurteilt wurde.