Artykuły [1063]
DIE VERANKERUNG DER BRD IN DER EUROPÄISCHEN GEMEINSCHAFT/EUROPÄISCHEN UNION
Das Ziel des Beitrags besteht in der Analyse der Rolle Deutschlands in Europa, vor allem in den europäischen Gemeinschaften und nach dem Maastrichter Vertrag – in der EU.
Am wichtigsten ist die Antwort auf die Frage: ob Deutschland durch die Wiedervereinigung zu einer mittleren Großmacht geworden ist, die in der EU ihre nationalen deutschen Interessen vertritt, oder sind die gemeinsamen europäischen Interessen zum Maßstab des außenpolitischen Handelns der BRD geblieben?
Seit 1951 war die Bundesrepublik Deutschland auf praktisch allen Ebenen in die europäischen Gemeinschaften integriert. Die Westintegration wurde zum wichtigsten Bestandteil des Staatsräsons. Die Deutschen wollten beweisen, dass sie Europa über die nationalen Werte stellen.
Nach 1990 beschwor Helmut Kohl mehrmals die Unumkehrbarkeit der europäischen Integration. Auch Hans-Dietrich Genscher wiederholte, dass Deutschland von 1990 ein europäisches Deutschland ist. Die Rhetorik der deutschen Politiker soll von der gemeinschaftlich/europäisch orientierten Außenpolitik zeugen. Sowohl in Westeuropa vor allem in Großbritannien und Frankreich als auch in Osteuropa wollte Deutschland keine Ängste vor der deutschen Macht erwecken.
Als eines der Hauptanliegen Deutschlands defi nierte man deswegen die Osterweiterung der EU. Deutschland wurde zum größten Fürsprecher der Erweiterung aber auch der gleichzeitigen Vertiefung von EU.
Nach der Vereinigung ist jedoch zweifellos die Rolle Deutschlands in der EU gestiegen. In vielen wissenschaftlichen Beiträgen spricht man von der Führungsrolle, Leitfunktion oder Lokomotivfunktion dieses Landes in Europa.