Artykuły [1063]

Tom 23 (2015)

PAUL VON HINDENBURG — PRZYCZYNEK DO LEGENDY

Strony: 113 - 122

Abstrakt

PAUL VON HINDENBURG — BEITRAG ZU EINER LEGENDE

In dem Artikel werden die Umstände und Bedingungen behandelt, wie die Legende des Paul von Hindenburg, einer der meist mythologisierten und zugleich sehr kontroversen Gestalten der deutschen Politik in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts, ins Leben gerufen wurde. Der Schwerpunkt des Beitrags über die Hindenburg Legende liegt in den ersten Monaten des Ersten Weltkrieges. Damals nämlich erschien auf der Ostfront der „Hoffnungsträger” des Reiches, der unter dramatischen Umständen die Führung der deutschen 8. Armee übernahm. Die Bewältigung zweier russischer Armeen und dann ihre Verdrängung aus Ostpreußen machten General Hindenburg in ganz Deutschland berühmt und führten zur Ausgestaltung einer Art Kult des Generals, der ihn dann bis zum Tode begleitete. Eine sehr wichtige Rolle in dem Aufbau dieses Hindenburg Image spielte die deutsche Presse der damaligen Zeit. Das Bild der dramatischen Umstände der verblüffenden Kriegserfolge des Generals, die er in Ostpreußen hatte, entstand und wurde in dem Bewusstsein der deutschen öffentlichen Meinung vor allem aufgrund der medialen Berichte in der Zeit von August bis Ende September 1914 gefestigt. Nach Schilderung des Werdegangs des Generals wurden die spezifische Atmosphäre und die Umstände vorgestellt, wie der damals 66jährige emeritierte Hindenburg die Führung der 8. Armee übernahm. Als Mitarbeiter wählte er sich Erich Ludendorff, das entstandene Tandem übernahm mit der Zeit die Führung der Reichswehr während des ganzen Krieges. Den Schlüsselpunkt für die Geburt der Legende Hindenburgs stellte sein Sieg über die in Übermacht auftretende russische 2. Armee in der Schlacht bei Tannenberg in den Tagen 26.–31.08.1914 dar. Bunte, umfangreiche, suggestive und vor allem die Vorstellungskraft der damaligen öffentlichen Meinung ansprechende Presseberichte über die Kämpfe und insbesondere die Größe der Siege in Ostpreußen mit der Glorifi zierung Hindenburgs, riefen die Atmosphäre zurück, die die Geburt der Legende des „Siegers von Tannenberg“ begleitete. Auch die offene Korrespondenz des Kaisers Wilhelm II. mit Hindenburg, von der die Presse intensiv berichtete, seine Beförderung zum Oberbefehlshaber Ost und die Auszeichnung mit dem Eisernen Kreuz brachten Hindenburg ein außergewöhnliches Gloria, das während des Ersten Weltkrieges ständig an Kraft gewann. Zur symbolischen Krönung dieses Phänomens kam es 1927 als Paul von Hindenburg, damals schon der Reichspräsident, ein monumentales Tannenberg-Denkmal einweihte, was eigentlich die Geburtsstunde dieser Legende darstellt.