ARTYKUŁY [182]

Tom 25 (2017)

O Prusach. W siedemdziesiątą rocznicę likwidacji państwa pruskiego

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Abstrakt

ÜBER PREUSSEN. ZUM 70. JAHRESTAG DER AUFLÖSUNG DES STAATES PREUSSEN

Der siebzigste Jahrestag der Entscheidung des Alliierten Kontrollrates in Deutschland aus dem Jahre 1947 über die Auflösung des Staates Preußen ist eine Gelegenheit, an ihre Umstände zu erin­nern. Der Staat Preußen erschien auf der Landkarte Europas und verschwand von ihr fast unbemerkt. Die Sache ist auch für die Polen merkwürdig, die über fast eineinhalb Jahrhunderte unter drei Be­satzungsmächten lebten: zwei davon bestehen bis heute Österreich und Russland und allgemein gesehen endet das Schicksal des letzten — Preußens zu einem schwer zu bestimmenden Zeitpunkt.
Kurfürst von Brandenburg, Friedrich III. Hohenzollern sich zum König von Preußen krönen ließ. Im 18. Jahrhundert wurde dieser moderne, vernünftig verwaltete Staat einerseits militärisch stark, andererseits unterlag er ständigen, dem Aufklärungssinn nahen Reformen. Das machte ihn zu einer der europäischen Schlüsselmächte. Die meisten der Forscher der preußischen Geschichte vertreten die Meinung, dass Preußen mit der Errichtung im Jahre 1871 des Kaisertums allmählich an der Bedeutung zu verlieren begann. Weitere Wendepunkte — Ende des Ersten Weltkrieges und die Entstehung der Weimarer Republik 1919 oder der Sturz der sozialdemokratischen Regierung in Berlin 1932 waren nur noch ein Ausgang seiner Geschichte.
Die Nazis haben sich die preußische Tradition und insbesondere den Ruhm, und die militäri­schen Erfolge von Friedrich dem Großen, den H. Göring zum „ersten Nationalsozialisten“ erklärte, angeeignet, dadurch festigte sich das durchaus negative Bild des „schwarzen“ Preußens. Nach Er­messen der internationalen Gemeinschaft war der verbrecherische Charakter des Dritten Reiches gerade in dem preußischen Militarismus und der Aggressivität verwurzelt. Diese Meinung teilten die Alliierten während des Zweiten Weltkrieges. Das Problem Preußens war in dem Schriftverkehr und während der Treffen der Großen Drei praktisch seit Anfang der Anti-Hitler-Koalition präsent. Schließlich wurde entschieden, dass es aufgelöst werden sollte, damit es auf diese Art und Weise die moralische Verantwortung für die Weltkatastrophe trägt, aber auch wegen der riesigen geographi­schen Reichweite dieses Staates, die es verhindern würde, eine effiziente Verwaltung der deutschen Gebiete nach dem Kriege zu schaffen. Wie während der Potsdamer Konferenz im August 1945 ent­schieden wurde, sollte die oberste Regierungsgewalt durch den Alliierten Kontrollrat ausgeübt wer­den, hier durch die Oberbefehlshaber der Siegermächte — der Vereinigten Staaten von Amerika, der Sowjetunion, Großbritanniens und Frankreichs. Mit dem Kontrollratsgesetz Nr. 46 vom 25.02.1947 wurde der Staat Preußen formell aufgelöst.
Viele Autoren weisen darauf hin, dass die damalige Entscheidung der Alliierten in Deutsch­land fast wirkungslos verhall. Einen Grund dafür sehen sie in der Tatsache, dass Preußen zwar in der Vergangenheit eine Macht war, aber nie zu einem selbständigen Nationalstaat geworden ist. Wie der Historiker Eberhard Straub kommentierte, im Jahre 1947 — atmete Deutschland auf, da es sich erwiesen hat, dass Preußen die Ursache seines ganzen Übels war. Das Verschwinden Preußens aus der Staatskarte war für Deutschland keinesfalls schmerzhaft.
Auch die beiden in 1949 auf deutschem Gebiet gegründeten Staaten — die Bundesrepub­lik Deutschland und die Deutsche Demokratische Republik — schwiegen über die preußische Ge­schichte und zeigten kein Interesse, sie zu reaktivieren oder fortzuführen. Erst in den 70er Jahren des 20. Jahrhunderts konnte erneutes Interesse für das Thema Preußen beobachtet werden die sog. Preußenwelle. Es entstanden zahlreiche literarische Positionen, die diversen Aspekten der preu­ßischen Geschichte gewidmet waren. Die Umstände, warum es von der Europakarte verschwand, behandelte man jedoch nichtssagend oder man überging diese Sache überhaupt.