ARTYKUŁY [182]

Tom 27 (2019)

Enerdowska przeszłość we współczesnych Niemczech

Strony: 31 - 49

Abstrakt

Die DDR-vergangenheit im gegenwärtigen Deutschland

Als im Oktober 1989 zum 40. Jahrestag der Deutschen Demokratischen Republik groß gefeiert wurde, konnten wenige vermuten, dass die Mauer, die die DDR vom Westen getrennt hielt, schon ein Monat später fallen wird und der Staat das nächste Jubiläum nicht erleben sowie bald von der Europakarte verschwinden wird. Im laufenden Jahr sind es dreißig Jahre nach diesen Ereignissen, die ostdeutschen Fragen sind jedoch immer noch Gegenstand der öff entlichen Debatte, sowie in der Forschung unseres westlichen Nachbarn präsent. In dem Beitrag wird der Versuch unternommen, folgende Fragen zu beantworten: Was für eine Rolle spielt die ostdeutsche Vergangenheit im heutigen Deutschland? Wie gestaltete sich die Beurteilung des „anderen Deutschlands“ nach der Wiedervereinigung? Hat sich das historische, es betreff ende Gedächtnis in den vergangenen drei Jahrzehnten gewandelt?
Aus der Perspektive der Gestaltung einer Art nationaler Identität stellt die zweite Berliner Krise einen wichtigen Wendepunkt in der Geschichte der DDR dar. Die Abgrenzung mit der Mauer brachte eine wirtschaftliche und politische Stabilität mit sich und man hat nicht ohne Grund unoffi ziell vom 13. August 1961 als von einer „zweiten Geburt“ der DDR gesprochen. Bald danach wurden in Ostdeutschland vielfältigen Reformen eingeleitet und die Bürger begannen sich mit ihrem Vaterland zu identifi zieren. Es begann auch die Zeit einer verschärften Rivalität beider Systeme — des sozialistischen und kapitalistischen vor allem in der deutsch- deutschen Dimension.
Ab Mitte der siebziger Jahre hatten sich die ersten Anzeichen der Stagnation bemerkbar gemacht, auch das bewegte die  Führungskräfte der SED nicht, Schritte zu unternehmen um die Kondition des Landes zu verbessern. Auch dann nicht, als der sowjetische Staatsleiter, Michail Gorbatschow zur Reform der immer weniger leistungsfähigen Systeme aufgerufen hat. Entscheidend hat sich das Jahr 1989 gezeigt, als am 9. November die Berliner Mauer gefallen ist. Die Wiedervereinigung Deutschlands erfolgte nach den Bedingungen des Westens, in Kürze begann die Abrechnung mit der DDR-Vergangenheit, die auf eine vereinfachte Art und Weise verlief — vorher war alles schlecht.
Es scheint jedoch, dass diese Beurteilung sich zu ändern begann — sie wurde komplexer und man sah nicht nur die negativen Aspekte der Art und Weise, wie die DDR funktionierte. Die zahlreichen Initiativen Konferenzen, Symposien, Publikationen sollten sie näher bringen, heute ist das eine Aufgabe vieler Institutionen, die auf dem Gebiet der Erinnerungskultur tätig sind. Auch jene ehemaligen Bürger haben das Wort ergriff en, die die Schwarz-Weiß-Sicht auf beiden deutschen Staaten als Unrecht empfanden. Ostdeutschland kommt als die „DDR-Mode“ zurück sog. Ostalgie. Die Ergebnisse der systematisch durchgeführten Umfragen beweisen jedoch, dass Trennlinien, die oft als eine mentale, unsichtbare Mauer bezeichnet werden, zwischen den Einwohnern der neuen und der alten Länder immer noch bestehen. Für die gegenwärtige Narration ist es also von Bedeutung, die Geschichte des anderen deutschen Staates und vor allem der Gesellschaft, die ihn bildete, auf paar alte Verallgemeinerungen nicht zu reduzieren und zwischen dem System und den Menschen zu unterscheiden.