Artykuły [1063]

Tom 20 (2012)

Przesłanki zjednoczenia Europy według Juliusza Mieroszewskiego i „Kultury”

Michał Wiącek

Strony: 29 - 46

Abstrakt

PRÄMISSEN DER VEREINIGUNG EUROPAS NACH JULIUSZ MIEROSZEWSKI UND DER ZEITSCHRIFT „KULTURA”

Juliusz Mieroszewski war in den Jahren 1950–1976, ideologisch gesehen, der nächste Mitarbeiter von Jerzy Giedroyc und somit der wichtigste Publizist der Pariser „Kultura“. Will man die Einstellung der Zeitschrift zu dem Europa Problem seine Teilung, Integration des westlichen und östlichen Teils und die Vision seiner Zukunft kennenlernen, hat man die Publizistik von Mieroszewski zu analysieren. Ihre natürliche Vervollständigung stellt seine Korrespondenz mit Giedroyc, da Mieroszewski nach dem Zweiten Weltkrieg London nicht mehr verlassen hat.
Mit dem Hinweis auf die erforderliche Integration kleiner und mittlerer Staaten in dem geänderten internationalen Milieu, hat Mieroszewski drei Determinanten der Vereinigung Europas dargestellt: das Ende des Eurozentrismus in der Weltpolitik, das Auftreten der Atomwaffen als eines neuen „Werkzeuges“ und das Problem des geteilten Deutschlands. Auf der Suche nach Lösungen, die in Mitteleuropa nach dem Zweiten Weltkrieg angewandt werden könnten, verlangte er, eine Föderation der Staaten dieser Region zu gründen. Später, als er die Schwierigkeiten mit einer schnellen Realisierung der Föderation analysiert hatte, forderte er, einen neutralen Streifen zu bilden — ein Gebiet zwischen den Blöcken kommunistischer und kapitalistischer Staaten, dessen wirtschaftlich- politisches System kein der bereits bekannten Systeme nachahmen sollte. Mit der Zeit, insbesondere infolge der Ereignisse in der Tschechoslowakei im Jahre 1968 kam diese Vision zu der Idee der Föderation zurück. Der neutrale Streifen manchmal unter Beteiligung eines ostdeutschen Staates sollte die erste, erforderliche Etappe im Bau des Bundessystems darstellen.
Mieroszewski war die Idee der Föderalisten nah, nach der sich Europa über überregionale Föderationen vereinigen sollte. Er war sich jedoch stets dessen bewusst, dass Europa zu schwach ist, den Integrationsprozess des ganzen Kontinents zu starten. Seiner Meinung nach wäre dieser Vereinigungsablauf erst möglich, nachdem die Europäer die Fähigkeit erlangt hätten, dem Kontinent Sicherheit zu garantieren. Bis dahin hänge die Einheit Europas von dem Willen der Welthegemonen ab. Selbstverständlich meinte er, am besten sollten es die Vereinigten Staaten realisieren, deshalb war er auch ein eifriger Befürworter der John Kennedy Idee der „Atlantischen Gemeinschaft“. J. Mieroszewski sprach laufend über die Gründung und Tätigkeit von Integrationsorganisationen in Europa. Zwar war er kein einziger, der seine Artikel der europäischen Integration widmete, seine jedoch äußerten die Meinung der wichtigen polnischen Emigrationsstelle am deutlichsten.