ARTYKUŁY [182]

Tom 25 (2017)

Wybrane problemy sportu w dyskursie politycznym Niemiec u progu XXI wieku

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Abstrakt

DEUTSCHE POLITISCHE DISKUSSION ÜBER AUSGEWÄHLTE PROBLEME DES SPORTS ZUM ANFANG DES 21. JAHRHUNDERTS

Der heutige Sport ist ein Bereich, in dem politische Interessen, großes Geld, nationale Gefühle und medialer Bericht aufeinander treffen. Das Durchdringen dieser Sphären verursacht, dass zwei­seitige Beziehungen auftreten — der Sport wirkt auf die politischen Entscheidungen ein und diese wiederum beeinflussen die Verhältnisse in der Sportwelt. Darüber hinaus erreicht die Übertragung der Sportereignisse die Mehrheit der deutschen Bürger, deshalb haben die Politiker in ihren Image­strategien die Einwirkung des Sports zu berücksichtigen. Infolge dessen wird die Bewertung der Wirksamkeit der durch die Regierungskoalition geführten Sportpolitik in Deutschland immer öfter zum Gegenstand einer öffentlichen Diskussion. Innerhalb der letzten 15 Jahre gewann diese Proble­matik im öffentlichen Leben besondere Bedeutung. Zweifellos haben die durch Deutschland im Jah­re 2006 veranstalteten Fußball-Weltmeisterschaften die Belebung der Diskussion zum Engagement des Staates bewirkt und zur erhöhten Aktivität der politischen Parteien in diesem Bereich geführt.
Jede im Bundestag sitzende Gruppierung verfügt über ein ausgearbeitetes Konzept der Sport-entwicklung und über Wissen zu den Tendenzen, die seine gegenwärtige Dimension bedingen. Die Maßnahmen der Christlich-Demokratischen Union haben nach 1990 den größten Einfluss auf die deutsche Sportpolitik ausgeübt. Die Christdemokraten halten die Aufrechterhaltung des aktu­ellen Systems der Sportfinanzierung für richtig und finden es nicht nötig, weitere Regulierungen einzuführen, denn diese könnten zu einem Zusammenbruch des Grundsatzes der Unabhängigkeit der Sportföderationen führen. Für die Sozialdemokratische Partei Deutschlands ist die Verbesse­rung der körperlichen Aktivität unter Kindern und Jugendlichen von höchster Bedeutung. Diese Partei reagiert sehr aktiv auf die neuen, auftretenden Probleme der Sportwelt. Sie ist gegen die Vorschläge, Einschränkungen für die Fans und die Spieler einzuführen. Sie fordert auch, die für Partei sind die wirtschaftlichen Verknöpfungen im Sport entscheidend. Die Liberalen meinen, dass der Staat sich so wenig wie möglich in die finanzielle Unterstützung der Sportwelt engagieren soll. Diese Gruppierung empfiehlt, finanzielle und bürokratische Begünstigungen einzuführen, damit die nichtstaatlichen Organisationen selbständig die finanziellen Mittel bei privaten Sponsoren gedie Entwicklung der Körperkultur bestimmten Beträge zu erhöhen. Für die Freie Demokratische winnen. Die Linken fordern wiederum, jegliche Gebühren für die Nutzung der Sporteinrichtungen abzuschaffen und ein nationales Programm zum Bau von Sportobjekten ins Leben zu rufen sowie in den Klubs vergütete Arbeitsstellen einzuführen, finanziert mit öffentlichen Mitteln. Das Bündnis 90/Die Grünen betont die Notwendigkeit, gegen den Rassismus, Fremdenhass, Gewalttätigkeit auf den Stadien, Diskriminierung wegen Meinungen, Geschlecht oder Ansichten zu kämpfen. Darüber hinaus sind die Politiker dieser Partei gegen die Hervorhebung der Rolle des Sports in dem Bau der nationalen Gemeinschaft, denn sie meinen, dass es zur nationalistischen Erhitzung der Stimmungen in der Gesellschaft führt.
Grundsätzlich beziehen sich die Grünen, die Christlichen Demokraten und die Liberalen auf die bürgerliche Vision der Gesellschaft und heben die erstrangige Rolle der nichtstaatlichen Organi­sationen hervor. Die Autonomie der Sportorganisationen gilt für sie als der wichtigste Maßstab der aktuellen Dimension des deutschen Sportes. SPD und die Linken fordern wiederum stärker, dass die öffentlichen Institutionen eingreifen, insbesondere in den Bereichen, wo die Sportwelt nicht im­stande ist, sich selbst zu helfen oder über keine angemessenen Hilfsmittel für die Tätigkeit verfügt.