ARTYKUŁY [182]

Vol. 26 (2018)

Percepcja społeczna niemieckich cmentarzy wojennych w Polsce na przykładzie Dolnego Śląska

Pages: 101 - 112

Abstract

DIE GESELLSCHAFTLICHE WAHRNEHMUNG DER DEUTSCHEN KRIEGSFRIEDHÖFE IN POLEN AM BEISPIEL NIEDERSCHLESIENS

Die Kriegsfriedhöfe und die Angelegenheit ihrer Lokalisierung sind ein wesentliches Element der historischen Politik. Im Falle Polens hat diese Problematik eine besondere Bedeutung, wenn es um die Friedhöfe deutscher und sowjetischer Soldaten geht, die als Aggressoren und Besatzer angesehen werden. Eine wesentliche Rolle in dem Bewusstsein der polnischen Gesellschaft spielt das Fortbestehen des negativen Bildes der deutschen Armee.
Die Abkommen zwischen der Republik Polen und der Bundesrepublik Deutschland insbesondere das aus dem Jahre 2003 beschreiben eindeutig, dass eines der Fundamente der gegenseitigen Einigung und der weiteren konstruktiven Zusammenarbeit auf der internationalen Arena die Regulierung betreff end der Plätze der Beisetzung von Soldaten ist. Wenn es um die Objekte aus der Zeit des Ersten Weltkrieges geht, sind sie in Polen als Denkmäler eingestuft und werden rechtlich geschützt, so sind infolge der politischen Bedingungen der Zeiten der VRP viele Gräber aus den Jahren 1939–1945 anonym geblieben. Um eine Änderung dieser Angelegenheit zu erzielen, unternahmen beide Länder eine Zusammenarbeit nicht nur auf der Regierungsebene. Auch solche Organisationen wie der Deutsche Volksverein zur Betreuung der Kriegsgräber bzw. POMOST versuchen, bei der Identifi kation und der Feststellung der Lokalisierung der Kriegsgräber zu helfen.
Eine der allerwichtigsten Initiativen, die zum Festhalten der gefallenen deutschen Soldaten dienen, sind Kriegsfriedhöfe, lokalisiert an verschiedenen Orten des Landes. Dies wurde ermöglicht dank der Verfassungsänderungen, die Anfang der 90er Jahre des 20. Jahrhunderts in Polen stattfanden. Objekte dieser Art entstanden in großen Städten Posen, Warschau, Krakau, sowie in kleinen Ortschaften. Zur zweiten Kategorie können wir u. a. den unweit von Wrocław gelegenen Friedenspark in Nadolice Wielkie nennen. Der offi zielle Baubeginn ist 1998 und die offi zielle Eröff nung erfolgte vier Jahre später. Seit Beginn begleiteten dieses Unternehmen große Kontroversen. Polnische Publizisten und politische Aktivisten warfen den Stiftern vor, das Objekt sei eines ostentativen Charakters und verstecke in sich die Leichen gefallener SS-Männer, die in zahlreiche Kriegsverbrechen verwickelt waren, die auch die polnische Zivilbevölkerung betrafen. Trotz dieser kritischen Stimmen sind sowohl der Friedhof in Nadolice, wie auch andere deutsche Kriegsnekropolen auf dem Gebiet Polens ein wichtiges Element des Kampfes mit den Klischees und dem gegenseitigen, weiterhin durch Feindschaft gekennzeichneten Wahrnehmung der Völker. Wenn auch viele der Forscher behaupten, dies sei nur ein kleiner Beitrag im ständig gefestigten und geförderten Prozess der polnisch-deutschen Versöhnung, so durch die gewöhnliche Achtung der Soldaten, die während des Krieges das Leben verloren, ist das ein Faktor, der hilft, die Geschichte besser zu verstehen und aus ihr konstruktive Schlüsse für die Zukunft zu ziehen.