Artykuły [1063]
BRUNO KREISKY IN DEUTSCHEN, ÖSTERREICHISCHEN UND POLNISCHEN ENZYKLOPÄDIEN UND LEXIKA
Im vorliegenden Beitrag wird die Gestalt von Bruno Kreisky in Anlehnung an deutsche, österreichische und polnische Enzyklopädien und Lexika „rekonstruiert“. Bisher ist noch keine Biografie dieser großen Persönlichkeit auf Polnisch erschienen. Kreisky, der einzige Jude, der je ein deutschsprachiges Land regiert hat, wurde 1911 in Wien geboren. Bereits als junger Mann kam er mit der Arbeiterbewegung in Berührung und begann in sozialistischen Jugendorganisationen mitzuwirken. Nach seinem Abitur im Jahre 1929 beschloss er Jura zu studieren. Sein Studium absolvierte er im März 1938, als er zum Doktor der Wirtschaftsrechte promovierte. Nachdem die Sozialdemokratische Partei von Kanzler Engelbert Dolfuß für illegal erklärt worden war, wurde Kreisky zwei Mal – 1935-1936 und 1938 – verhaftet, da er sich rechtswidrig politisch betätigt haben soll. 1938 emigrierte er nach Schweden, wo er sich als Journalist über Wasser hielt. Dort lernte er seinen künftigen langjährigen Freund Willy Brandt kennen. 1943 heiratete er Vera Fürth, die ihm zwei Kinder – den Sohn Peter und die Tochter Susanne – schenkte. Nach 12 Jahren im Exil kehrte er nach Wien zurück, wo er den Posten des Kabinettsvizedirektors beim Bundespräsidenten Theodor Körner übernahm. 1953 wurde Kreisky Staatssekretär für auswärtige Angelegenheiten, und sechs Jahre später vertraute man ihm nach der Bildung der großen Koalition das Amt des Außenministers unter Kanzler Julius Raab an. Die Regierungskarriere Kreiskys fiel mit seinem Aufstieg in den Strukturen der Sozialdemokratischen Partei Österreichs SPÖ zeitlich zusammen. 1956 wurde er zum ersten Mal als Abgeordneter in den Nationalrat gewählt, in dem er ununterbrochen bis 1983 saß. Im Jahre 1967 ließ er sich zum Vorsitzenden der SPÖ wählen, der er bis 1983 blieb, als er sein Parteiamt niederlegte. Das moderne Programm der von Kreisky angeführten Partei sicherte ihr den Sieg in den Parlamentswahlen im März 1970. Das Bundeskanzleramt bekleidete Kreisky 13 Jahre lang bis 1983. Er initiierte langjährige Reformen auf den Gebieten Recht und Soziales und demokratisierte das Hochschulwesen. Er genoss international hohes Ansehen als Politiker, der die Neutralität Österreichs zum Zweck der Lösung internationaler Konflikte und der Ost-West-Annäherung nutzte. 1989 wurde ihm der Friedenspreis der Martin-Luther-King-Stiftung verliehen. Er war auch Träger mehrerer Ehrendoktortitel. Bruno Kreisky starb im Alter von 79 Jahren am 29. Juli 1990 in Wien und wurde unter großer Anteilnahme aus dem In- und Ausland bei einem Staatsakt beigesetzt. auch Frankreich mit Deutschland, die am 22. Januar 1963 den Elysäischen Vertrag unterschrieben. Die Verständigung der vier Großmächte vom 03. September 1971 über die Stadt Berlin öffnete den Weg zur Normalisierung der Beziehungen zwischen beiden deutschen Staaten, was in der Folge zum Bruch der internationalen Isolierung Ostdeutschlands führte. Am 09. Februar 1973 knüpfte Frankreich diplomatische Beziehungen mit der Deutschen Demokratischen Republik an und entwickelte intensiv mit ihr Kontakte in verschiedenen Bereichen.
Wenn es um die Beziehungen Ostdeutschlands mit den Westgroßmächten geht, hatten diese einen bahnbrechenden Charakter: im Juli 1979 kam als erster Chef der Diplomatie Jean François- Poncet zu Besuch, im Juni 1985 kam als erster Regierungschef der französische Ministerpräsident Laurent Fabius zum offi ziellen Besuch, im Januar 1988 fuhr Erich Honecker nach Paris zu Besuch, im Dezember nächsten Jahres — schon nach dem Fall der Berliner Mauer — hat die DDR der französische Präsident François Mitterrand besucht.
Am 28. November stellte Helmut Kohl in zehn Punkten den Plan zur Überwindung der Teilung Deutschlands und Europas dar, und auf diese Weise kehrte das Problem der Vereinigung, das bis jetzt nicht reell in Erwägung gezogen wurde, zur Tagesordnung der Sitzungen der Großmächte zurück. Obwohl die Weststaaten den Deutschen das Recht auf Vereinigung nicht verweigerten, sprachen sie sich doch für ihren allmählichen Prozess aus. Dieses Problem bildete den Gegenstand der Verhandlungen sg. Zwei-plus-Vier-Konferenzen, die am 13. Februar 1990 in Ottawa begannen und am 12. September in Moskau mit der Unterzeichnung des Vertrages endeten, Kraft dessen am 03. Oktober 1990 die Vereinigung Deutschlands erfolgte.
Im Jahre 2009, zum 20. Jahrestag des Falls der Berliner Mauer, veröffentlichte die britische Regierung Dokumente, die ein neues Licht auf die Stimmungen, die damals die Politiker der vier Besatzungsgroßmächte begleiteten sowie auf ihre Stellungen gegenüber der eben vollzogenen Vereinigung Deutschlands warfen. Obwohl die Großmächte die Vereinigung als unvermeidlich betrachteten, waren sie aber in Wirklichkeit voller Befürchtungen und wollten diese überhaupt nicht.
Heute ist Deutschland, wie damals vorhergesagt wurde, eine Weltmacht, die stark in den euroatlantischen Strukturen verankert ist, und sein Potential nutzend, vor allem auf dem Forum der Europäischen Union, unternimmt Deutschland Initiativen und Handlungen, die der Überwindung der Folgen von Teilungen aufgrund der „kalten Kriege“ dienen.