Artykuły

Tom 319 (2015)

Pozycja prawna wdowy w prawie cechowym do połowy XVIII wieku w perspektywie archeologii prawnej na przykładzie miasta Prudnika na Górnym Śląsku

Marcin Husak

Strony: 119 - 140

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Abstrakt

The legal status of widows in guild law until the mid-18th century in the light of legal archaeology as seen in the town of Prudnik, Upper Silesia

There is no doubt that legal norms regulating the status of widows in guild law were universal and far from particular. As a rule, as seen in guild statutes, the rights of widows in the towns and cities of Wielkopolska were similar to those in Prudnik, Upper Silesia. Nevertheless, as the issue is analysed from the perspective of legal archaeology, it becomes possible to verify the application of statutory law in practice or the existence of customary law, and to examine the practice of everyday life of artisan guilds. When it comes to the town of Prudnik and the local artisan guilds, it has to be said that the 1668 guild chest kept in the Prudnik Museum definitely originated in the town and most likely belonged to the local bakers’ build. It was funded not only by members of the corporation, but also by widows, who had limited guild rights, in particular the right to run a business in their own right. As the most important provisions of the 1547 and 1555 statutes of the Prudnik bakers’ guild show, in the light of the 1668 guild chest, it has to be said that the legal status of widows was a significant exception to the exclusive nature of the guild. Moreover, there is no doubt that women could be members of the Prudnik bakers’ corporation.

 

 

Der Rechtsstatus der Witwe nach Zunftrecht bis Mitte des 18. Jahrhunderts aus der Perspektive der Rechtsarchäologie am Beispiel der Stadt Neustadt in Oberschlesien

Es unterliegt keinem Zweifel, dass die Normen, die die besondere Position der Witwe nach dem Zunftrecht gestaltet haben, eines allgemeinen Charakters waren. Grundsätzlich, im Lichte der Zunftordnungen, ähnelten die Berechtigungen, die den Witwen in den Zünften in Großpolen zustanden, denen, die in der Stadt Neustadt in Oberschlesien galten.
Betrachtet man das Problem aus der Perspektive der Rechtsarchäologie, ist es dennoch möglich, die Anwendung des kodifizierten Rechtes in der Praxis zu verifizieren, beziehungsweise das Bestehen der Normen des Gewohnheitsrechts festzustellen und auch in die Alltagspraxis der Handwerkszünfte einzusehen.
Wenn es um die Stadt Neustadt und die hiesigen gewerblichen Genossenschaften geht, kann festgestellt werden, dass die Zunfttruhe aus dem Jahre 1668, die sich in den Sammlungen des Museums des Neustädter Landes [Muzeum Ziemi Prudnickiej] befindet, unbestreitbar aus Neustadt stammt und höchstwahrscheinlich Eigentum der in der Stadt wirkenden Bäckerzunft war. An der Stiftung der Lade beteiligten sich nicht nur die Mitglieder der Genossenschaft sondern auch Witwen, denen begrenzte Zunftrechte zustanden, insbesondere wenn es um die Berechtigung ging, selbständig wirtschaftlich tätig zu sein.
Unter Bezugnahme auf die wichtigsten Auszüge aus der Neustädter Bäcker-Zunftordnung aus den Jahren 1547 und 1555, aus der Perspektive der Zunfttruhe aus dem Jahre 1668 ist festzustellen, dass der Rechtsstatus der Witwe eine wesentliche Ausnahme in dem geschlossenen Charakter der Zunft darstellte. Es unterliegt daher keinem Zweifel, dass auch Frauen der Neustädter Bäcker-Genossenschaft angehören konnten.