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De falcone of Bartolus de Saxoferrato
Among the numerous texts by the famous Italian jurist Bartolus de Saxoferrato there is a short letter entitled tractatus de falcone — treaty of the falcon. Despite its name, it is neither a work about the issue of hunting with birds of prey, nor a letter exhausting the literary form of a treaty. Although Diplovatatius described it as consilium, it should be rather classified as quaestiones.
It should be emphasized that the distinction of consilium, that is a legal advice drew up to consider the specific case from quaestio, theoretical analysis of some case, may be impossible. The more so that the basis for quaestiones were often genuine judicial cases, which were only changed with regards to identifying the parties and adjusting the case to the needs of teaching. The author made a translation of de falcone and added her own commentary.
De falcone von Bartolus de Saxoferrato
Unter zahlreichen Texten des berühmten italienischen Juristen, Bartolus de Saxoferrato, befindet sich ein ziemlich kleines Schriftstück unter dem Titel tractatus de falcone – eine Abhandlung über den Falken. Trotz eines solchen Namens ist das weder ein Werk über die Jagd mit Raubvögeln, noch ein Schriftstück, das die Merkmale der literarischen Form einer Abhandlung erfüllt. Obwohl Diplovatatius es als consilium bezeichnet hat, gehört es eher zu den quaestiones.
Es ist hervorzuheben, dass sich die Unterscheidung zwischen consilium, also einer Rechtsberatung, die zwecks Erörterung einer konkreten Sache angefertigt wurde, und quaestio, also einer theoretischen Analyse eines Falles, als unmöglich erweisen kann. Um so mehr, dass authentische Gerichtsfälle den quaestiones oft als Grundlage dienten, man änderte an ihnen lediglich diese Details, die eine Identifizierung der Parteien erlauben würden und passte den Fall an den Bedarf der Didaktik an. Die Verfasserin hat die Abhandlung de falcone übersetzt und auch mit einem Kommentar versehen.