Artykuły

Tom 314 (2012)

Wrocław i okręg wrocławski w wyborach do sejmu prowincjonalnego na Śląsku w XIX i XX wieku

Strony: 79 - 107

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Abstrakt

Breslau und der Bezirk Breslau in den Wahlen des Provinzial-Landtages in Schlesien im 19. und 20. Jahrhundert

Der Verfasser präsentiert die Stelle Breslaus als Hauptstadt der Schlesischen Provinz und sei-nes Bezirkes in den Wahlen in den Provinzial-Landtag in Schlesien. Einerseits stellt er allgemeine Informationen über die Grundsätze des Wahlrechtes zu dem Provinzial-Landtag vor, was für die Exposition der Titelerwägungen erforderlich ist und andererseits schildert vor diesem Hintergrund die im Titel genannte Problematik. Der Beitrag ist in Zeitabschnitte geteilt, die aus den Änderungen der Grundsätze des Wahlrechtes in Preußen und in Schlesien hervorgehen. Die Arbeit ist mitPersonalinformationen zu den breslauer Abgeordneten vervollständigt. Die vorgestellte Evolution der Gestaltung der Mandate zu dem Provinzial-Landtag im 19. und 20. Jahrhundert in Schlesien am Beispiel von Breslau führt zu folgenden Schlussfolgerungen. Die Zahl der Mandate wuchs ständig, was mit den Veränderungen im Wahlrecht verbunden war. In der 1. Hälfte des 19. Jahrhunderts galt das Ständesystem, die Wähler waren in Stände geteilt, was ein Relikt der feudalen Ordnung war. Die Abgeordneten vertraten die reichsten und politisch am meisten erfahrenen sozialen Schichten. Die Lage im Laufe des 19. Jahrhunderts änderte sich wenig, und der Völkerfrühling hatte nur einen kleinen Einfluss auf die Lage verschiedener Wählergruppen. Erst die Errichtung des II. Reiches im Jahre 1871 führte zum Fall des Ständesystems. Die Abgeordneten sollten jetzt in Wahlkreisen gewählt werden, die sich mit den Kreisflächen deckten. Dies war mehr demokratisch, jedoch in der Praxis änderte sich das soziale Antlitz des Provinzial-Landtages in geringem Grade, weiterhin dominierten in ihm die adelig-bürgerlichen Eliten ergänzt durch die Bourgeoisie. Erst die November Revolution von 1918 brach dieses alte Wahlsystem — es wurden politische parteiliche Wahlen eingeführt, die die provinziale Selbstverwaltung wesentlich politisierten und aus ihr eine Tribüne des Kampfes der wichtigsten politischen Kräfte machten. Aus diesem gingen die Nationalsozialisten siegreich hervor, die 1933 das gehasste Weimarsystem stürzten, gleichzeitig die provinziale Selbst-verwaltung vernichtend.