Artykuły

Tom 324 (2017)

Zjazdy książąt śląskich w 1331 roku

Strony: 67 - 88

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Abstrakt

Congresses of Silesian dukes of 1331
 
1331 was marked by four congresses of Silesian dukes, all featuring the King of Bohemia and Poland, John of Luxembourg. The first two were closely linked to John’s planned military expedition against Ladislaus the Elbow-High of Poland. The participants of the congress held be­tween 25 and 30 September in Wrocław included the now vassal dukes of Wrocław and Głogów. It was followed by another congress, convened between 1 and 2 October in Głogów and featuring more or less the same participants, during which John of Ścinawa renounced his rights to Głogów, which was a dower dotalicium, Leibgedinge of Constance, the Duke of Głogów’s widow, in fa­vour of the Bohemian king. This created a legal basis for seizing full ducal power over the duchy and combining it with the Duchy of Wrocław he was to inherit after the death of Duke Henry VI 1335. After his failure in the war against Ladislaus the Elbow-High, John of Luxembourg again came to Wrocław and during another congress, on 19 October, featuring the same dukes, he issued several documents with privileges for the city of Wrocław and Wrocław burghers. On the same day Boleslaus of Legnica gave the king Niemcza castle, town and district as a pledge, for a long time in possession of the independent Duke of Świdnica, Bolko, who opposed John of Luxembourg’s policy in Poland and Silesia. The last congress of Silesian dukes that year was held on 13 December in Prague. It featured nine Silesian dukes from the House of Piast and the Bishop of Wrocław. Those absent were the Dukes of Świdnica and Jawor as well as most dukes from Upper Silesia, with the exception of Ladislaus of Bytom and Bolko of Niemodlin. The congress is confirmed by just one document, which refers to the granting of the Duchy of Legnica, to be held jointly in fee investitura simultanea, Gesamtbelehnung, to Duke Boleslaus and his two sons in a compromise between the Polish ducal law and German feudatory law.


Die Zusammenkünfte der schlesischen Herzöge im Jahre 1331

Im Jahre 1331 fanden vier Zusammenkünfte der schlesischen Herzöge, alle unter Beteiligung von Johann von Luxemburg, dem König von Böhmen und Polen, statt. Die beiden ersten standen in strikter Verbindung mit dem von Johann gegen Władysław I. Ellenlang geplanten Kriegsfeldzug. In den Tagen des 25.–30. September fand die Zusammenkunft in Breslau statt, an der die bereits vasalisierten Herzöge der Linie Breslau und Glogau teilnahmen. An zwei folgenden Tagen, dem 1. und 2. Oktober fand die Zusammenkunft in Glogau in änhnlicher Zusammensetzung statt, an der Johann von Steinau auf die Erbrechte auf das Glogauer Land, das eine Mitgift dotalicium, Leibgedinge der Witwe Konstanze nach dem Glogauer Herzog darstellte, zugunsten des böhmischen Königs verzichtet hat. Dies gab ihm das Recht, dort die volle herzogliche Macht zu übernehmen und das Land mit dem Breslauer Herzogtum zu verbinden, das nach dem Tode des Herzogs Heinrich VI. 1335 an ihn fallen sollte. Nach den Mißerfolgen im Krieg mit Ellenlang erschien er wiederum in Breslau und an der folgenden Zusammenkunft am 19. Oktober unter Beteiligung von denselben Herzögen, stellte er mehrere Dokumente mit Privilegien für die Stadt Breslau und die Breslauer Bürger aus. An demselben Tage überließ Bolesław von Liegnitz dem König Nimptsch Schloß, Stadt und District als Pfand, der schon lange im Besitz des nicht vasalisierten Herzogs Bolko von Schweidnitz stand, der gegen die polnische und schlesische Politik des Luxemburgers war. Die letzte Zusammenkunft der schlesischen Herzöge in diesem Jahr fand am 13. Dezember in Prag statt. Beteiligt waren an ihr neun Herzöge der Piastendynastie aus Schlesien und der Breslauer Bischof. Abwesend waren die Herzöge der Linie Schweidnitz-Jauer und die meisten Oppelner Herzöge mit der Ausnahme des Władysław von Beuthen und des Bolko von Falkenberg. Ihr Stattfinden wird in nur einem Dokument bestätigt, welches die Belehnung des Fürstentums Liegnitz als Gesamtlehn, d. h. der gesamten Hand investitura simultanea, Gesamtlehn an den Herzog Bolesław und seine zwei Söhne feststellt, das ein Kompromiss zwischen dem polnischen herzoglichen Recht und dem deutschen Lehnrecht darstellte.