Artykuły

Tom 30 (2008)

Organizacja gestapo na ziemiach polskich włączonych do Rzeszy w latach 1939–1945

Alfred Konieczny

Strony: 331 - 349

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Abstrakt

DIE ORGANISATION DER GESTAPO IN DEN IN DAS REICH EINGEGLIEDERTEN POLNISCHEN GEBIETEN IN DEN JAHREN 1939–1945

Dem Einmarsch der deutschen Wehrmacht in Polen im September 1939 folgten auch Einsatzgruppen der Sicherheitspolizei und des Sicherheitsdienstes der SS, deren Aufgabe die Bekämpfung jeglichen Widerstandes im rückwärtigen Armeegebiet sowie eine „politische Flurbereinigung“ des besetzten Gebietes war. Die Gesamtstärke dieser Formation, aus Angehörigen der Gestapo, Kriminalpolizei und des Sicherheitsdienstes bestehend, umfasste ca. 3000 Mann. Nach Abschluss der Kampfhandlungen wurden diese Einsatzgruppen mit ihren zahlreichen Kommandos stationär und bildeten in den in das Reich eingegliederten polnischen Gebieten die Grundlage für den Aufbau der Gestapostruktur. Die territoriale Organisation derselben regelte der Erlass des Reichsführers SS und Chefs der deutschen Polizei vom 7. November 1939, der im Reichsgau Danzig-Westpreußen die Staatspolizeileitstelle Danzig mit den untergeordneten Staatspolizeistellen Bromberg und Graudenz, im Reichsgau Wartheland die Staatspolizeileitstelle Posen mit den Staatspolizeistellen Hohensalza und Litzmannstadt, im Regierungsbezirk Kattowitz die Staatspolizeistelle Kattowitz und in der Provinz Ostpreußen die Staatspolizeistelle Zichenau vorsah. Der durch die Annexion eines Teiles des polnischen Staates geänderte Verlauf der Ostgrenze des III. Reiches veranlasste eine Neuordnung der deutschen Grenzpolizei. Mit Erlass des RFSS vom 28. Dezember 1939 erfolgte die Aufl ösung von 23 Grenzpolizeikommissariaten mitsamt ihrer Posten. Ein weiterer Erlass des Chefs des Sicherheitspolizei und des SD vom 3. Januar 1940 billigte die Errichtung von 27 Außendienststellen der neuen Staatspolizeileitstellen sowie 14 Grenzpolizeikommissariate an der Grenze zum Generalgouvernement. Zwei wesentliche Änderungen im territorialen Aufbau der Gestapo in den sog. Eingegliederten Ostgebieten erfolgten im Jahre 1941. Im April nach der vollzogenen Teilung der Provinz Schlesien wurde die für die neue Provinz Oberschlesien zuständige Staatspolizeistelle Kattowitz in eine Leitstelle umgestaltet, und im Herbst, nach Angliederung des Bezirks Białystok an Ostpreußen, wurde zunächst eine Gestapo-Außendienststelle in Białystok errichtet, die im Juli 1942 dann zu einer Kommandeurstelle der Sicherheitspolizei ausgebaut wurde. Die wichtigsten Korrekturen im Jahre 1943 waren die Suspendierung der Staatspolizeistellen Graudenz und Hohensalza. Als sich die Ostfront im Sommer 1944 der Reichsgrenze näherte, erfolgte in den bedrohten Gebieten eine Zusammenfassung der Kräfte der Gestapo und der Kriminalpolizei in Form von Kommandeurstellen der Sicherheitspolizei. Mit Erlass des Chefs der Sicherheitspolizei und des SD vom 17. August 1944 erfolgte die Auflösung der selbständigen Staatspolizeileitstellen Bromberg, Danzig, Posen, Litzmannstadt und Zichenau und deren Eingliederung als Abteilungen IV in die neuerrichteten Kommandeurstellen. Am 15. Oktober 1944 erfolgte die gleiche Regelung in Kattowitz. Die Winteroffensive der Roten Armee im Januar 1945 führte bald danach zum Zerfall des verbrecherischen Polizeiapparates des III. Reiches auf polnischem Gebiet.