Literaturwissenschaft
Im vorliegenden Aufsatz wird die Literatur über die Kriege im ehemaligen Jugoslawien kritisch beleuchtet. Die Deutungsmuster dieser Kriege zielen auf eine Auseinandersetzung der Autoren mit dem „wildgewordenen Westen“ (Handke) und seiner kolonialen Mentalität, die sich in den politisch bedingten Freund-Feind-Zuschreibungen manifest macht. Das Schreiben über die Kriege drückt auch eine Vermutung aus, ob wir uns nicht vor „dem Krieg“ (Monika Maron) befinden und uns durch die Sprache des Hasses auf eine neue europäische Tragödie vorbereiten. Im Großen und im Ganzen attestiert der Aufsatz eine verantwortungsvolle Haltung aller Autoren, ohne Ansehen ihrer Stellungnamen zu den Seiten der Konflikte, die sich in der hochqualitativen Literatur manifest macht.