Sprachwissenschaft
In dieser korpuslinguistisch basierten Studie wird die sprachliche Analyse des ostmitteldeutschen Textes der Apostelgeschichte aus dem 14. Jh. durchgeführt. Im Kontext der Grammatikalisierung wird versucht, die Entwicklung der deutschen Verbnegation als Zyklus darzustellen, wobei auch die dialektbedingten Eigentümlichkeiten einbezogen werden. Die Erforschung des Korpus weist eindeutig die Existenz der Mehrfachnegation ne … niht bzw. ne + ein anderer Negator nach, die als eine der nebeneinander bestehenden Verbnegationsmöglichkeiten in der mhd. Zeit fungierte. Gleichzeitig werden einerseits die Existenz des immer redundanter werdenden und somit untergehenden alten Negators ne (+ Verb), andererseits die steigende Frequenz des Gebrauchs des sich konsequent durchsetzenden Negationswortes niht bewiesen. Die Analyse berücksichtigt zusätzlich die Stellung des Verbs sowohl in den Haupt- als auch Nebensätzen. Die anhand der Untersuchung gezogenen Schlüsse werden mithilfe der entsprechenden Belege untermauert.