Literaturwissenschaft

Bd. 135 (2012)

„Innere Emigration“ in Theorie und Praxis. Literatur als Camouflage

Seiten: 41 - 55

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Abstract

Spätestens mit der Bücherverbrennung 1933 begann für die deutschsprachigen Schriftsteller ein neues Zeitalter. Einige international bekannte Autoren gingen ins Exil, andere entschieden sich in Nazi-Deutschland auszuharren und im Rahmen ihrer Möglichkeiten weiter zu publizieren. Nach dem Krieg brach zwischen den Exilanten und der Inneren Emigration ein Streit aus, in dem es um den literarischen Wert der Bücher ging, die unter dem Hitler-Regime erschienen sind. Thomas Mann warf den Inneren Emigranten Mitläuferschaft und Gleichschaltung vor. Die NS-Zensur konnte allerdings auch mithilfe einer camouflierten Schreibweise unterlaufen werden. Solche Schriftsteller der Inneren Emigration wie Reinhold Schneider oder Rudolf Pechel waren darum bemüht, zwischen den Zeilen eine latente, aber gleichzeitig auch eine eindeutige Kritik an der NSDAP-Regierung zu üben.

 

“Innere Emigration” in theory and practice. Literature as a camouflage


Along with the burning of books in 1933 at the latest a new era began for German writers. Some of the famous authors emigrated, others stayed in the Nazi Germany and kept on publishing within the confines of their opportunities. After the Second World War a dispute sparked off between the literary refugees and the so-called Inner Emigration on the value of books published under the dictatorship of Hitler. Thomas Mann accused the so-called Inner Emigration of passivity and submission to the regime. However, there existed possibilities of bypassing the National Socialist censorship by using camouflaging language. Such writers as Reinhold Schneider or Rudolf Pechel tried to criticize the rule of NSDAP between the lines, secretly and yet distinctly.

Citation rules

Brylla, W. (2012). „Innere Emigration“ in Theorie und Praxis. Literatur als Camouflage. Germanica Wratislaviensia, 135, 41–55. Abgerufen von https://wuwr.pl/gwr/article/view/2077