Cultural studies
Die Erinnerung an den Nationalsozialismus und den Holocaust bleibt in Deutschland ein negativer Referenzpunkt der nationalen Identität. Mit der Verwandlung der Bundesrepublik in ein Einwanderungsland wird jedoch immer häufiger gefragt, inwieweit dieses genealogische, ethnisierte Modell des Erinnerns seine Gültigkeit behalten kann und soll. Der Beitrag geht den Fragen nach, in welchem Maße und auf welche Weise die Vertreter und Nachfahren der türkischen Einwanderer in der BRD die NS-Vergangenheit in ihren literarischen Werken und anderen Projekten thematisieren und wie sie zum Problem der historischen deutschen Schuld stehen.
The “entrance card” into the German society? The National Socialist past from the German-Turkish perspective
The memory of the National Socialism and the Holocaust remains a common negative reference point for the national identity in the FRG. At the same time, Germany’s transformation into an immigration country raises the question, to what extent this ethnicised genealogical concept of remembering can or should apply to the whole society. The paper examines literary works and projects of Turkish immigrants in Germany and their descendants to show how they address matters related to the Nazi past and reflect on the issue of German guilt.